Kindermund tut Wahrheit kund?

Als Kind in den ersten Jahren im Gymi wurde wild mit mir diskutiert durch alle Klassen und Jahrgangsstufen. Warum? Weil…

Ich vertrat das Statement ‘Grenzen sind das eigentliche Übel’, nur wegen Grenzen gibt es Kriege.

Später in psychologisch/therapeutischen Qualifikationen und Settings ging das Thema verstärkt weiter, weil ich belehrt wurde und viele Menschen Grenzen und das stets empfohlene Abgrenzen feiern bzw. als heilvoll gelehrt bekommen haben. Es heißt immer, wir müssen uns halt ‘gesund’ abgrenzen (können). – Ich lade Dich ein, mal genauer hinzuspüren – ganz ehrlich. Das löst oft spontan Widerspruch aus und lohnt sich, dahinter zu blicken.

Ja es gibt lauter Argumente ‘dafür’, da sind sich die meisten sofort einig, gibt es aber nicht auch etwas ‘dagegen’?

Dann geht es oft um Grenzverletzungen, es wird gestritten über Grenzen uvm.

Was, wenn Grenzen absurd wären?
Was, wenn Grenzen die Wurzel des Übels sind?
Was, wenn mein damaliges ich als Kind gar nicht so daneben lag?

In Konflikteskalationen dient eine Meta-Kommunikation, haben sie gesagt, eine höhere Ebene sozusagen, also jenseits umstrittener Grenzen. Es kommen Retter zu Opfern und Tätern geeilt, um fleißig das Dramadreieck zu nähren. Als Opfer will sich keiner gern fühlen, da ist Retter oder Täter noch willkommener. Allerdings alle drei bedingen einander.

Was, wenn wir gar keine Grenzen brauchen?

Ich hatte mich damit ein Leben lang auseinandergesetzt, immer wieder in unterschiedlichen Formationen und Begegnungen und kam zu der Erkenntnis:

Grenzen werden nur gebraucht, wenn wir es mit Dysfunktionalem zu tun haben, für alles andere genügen Bedürfnisse.

Es geht eigentlich immer um Bedürfnisse, wenn es angeblich um Grenzen geht. Das ist so ähnlich wie in Scheidungen um Geld gestritten wird, da geht es auch nicht um Geld, sondern um Gefühle. Konfliktverschiebung.

Also wozu um Grenzen streiten?
Nicht die Grenzen, nicht Länder oder Nationen, auch nicht einmal die angeblich unvereinbaren Werte sind wirklich relevant, wenn wir es mit Dysfunktionalem zu tun haben.

Wie gehen wir mit Dysfunktionalem funktional um ist die Frage, bei der meist sehr still wird.

Hat nicht dieses Learning Priorität?

Nur weil wir noch nicht gelernt haben, wie lebenswertes Leben und Zusammenleben geht im Lebensraum Erde, wird eifrig destruktiv und dysfunktional mitgemischt. Schräg, oder nicht?

Wie wirst Du Dir bewusst, ob Du dysfunktional wirkst?

Du spürst es, ob Du Dich leicht, unbeschwert, voller Freude und liebevoll fühlst oder … alles andere.

Wir müssen nicht lernen, wie lebenswert leben geht, damit kommen wir schon auf die Welt. Wir dürfen lernen, wie wir lebenswertes leben verhindern und zerstören, damit wir das sein lassen können.

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