Nur das Paradoxe vermag die Fülle des Lebens annähernd zu fassen
„Die Paradoxie gehört sonderbarerweise zum höchsten geistigen Gut; die Eindeutigkeit aber ist ein Zeichen der Schwäche. […] , denn nur das Paradoxe vermag die Fülle des Lebens annähernd zu fassen, die Eindeutigkeit und das Widerspruchslose aber sind einseitig und daher ungeeignet, das Unerfassliche auszudrücken.“
~C.G. Jung
Nichts ist so erstrebenswert für Menschen wie Fülle, sich bescheidener Darstellende würden Sicherheit behaupten und nichts ist so bedrohlich und per se traumatisch für Menschen wie Ohnmacht.
Um Ohnmachtsgefühle zu vermeiden wird um jeden Preis gekämpft, geflüchtet oder freeze/erstarrt, wie gelähmt reagiert oder bei Unwirksamkeit all dieser Optionen mit Selbstoptimierungszwang… noch ein Seminar, noch ein Coaching, noch ein Therapieansatz, noch ein anderer Partner, noch ein besserer Arbeitsplatz, noch… noch… noch… und das verschafft neben Hoffnung, die eine Weile die Lage entschärft, temporär tatsächlich eine gewisse Linderung bis zum nächsten Rückschlag.
Selbstoptimierungswahn ist nicht zu verwechseln mit dem natürlichen Streben nach Wachstum, denn es ist eine Schadensbegrenzungsmaßnahme…
Begrenzungen verhindern Wachstum. Darum stellt diese Strategie eine wahre Zerreißprobe dar. Es geht ums gewinnen wollen über eine toxische destruktive Dysfunktionalität … und nur ja nicht unterlegen zu sein.
Die Lösung ist nicht das Loslassen (flüchten/vermeiden), es ist das Annehmen, annehmen, wie es ist, ggfls toxisch und es sich selbst überlassen und Selbstfürsorge statt Optimierungsillusionen zu verfallen bzw verhaftet zu bleiben.
Heile Welt Illusionen und heile Beziehungs Fantasien, auch Allheilmittel, insbesondere mit weitgehend keiner Kontraindikation, insbesondere mit der Bedingung, nur noch dies oder das und dann… ist Einseitigkeit, toxisch.
Toxische Positivitis ist der leidliche Versuch einer Täuschung, oft schier zwanghafter Selbsttäuschung, eine der ‘red flags’ narzisstischer Manipulationsstrategien, das Gaslighting.
Von „Gaslighting“ spricht man, wenn jemand versucht, einen anderen Menschen gezielt zu verunsichern – bis zum völligen Zusammenbruch. Das Opfer kann schließlich nicht mehr zwischen Wahrheit und Schein unterscheiden.
Toxische Positivität verbraucht enorme Energie um nur immer wieder zusammenzubrechen, von einem schwarzen Loch über nur noch mehr Chakka zum nächsten Ohnmachtsvermeidungskrampf.
“denn nur das Paradoxe vermag die Fülle des Lebens annähernd zu fassen, die Eindeutigkeit und das Widerspruchslose aber sind einseitig und daher ungeeignet, das Unerfassliche auszudrücken.“
Annehmen, alles, ist wohl die höchste Kunst des Lebens.